Dabei hatte das Sachsenring-Wochenende für ABT Sportsline positiv begonnen. Mirko Bortolotti fuhr am Freitag in beiden freien Trainings die fünftschnellste Zeit, sein Teamkollege Nicki Thiim kam ebenfalls zweimal in die Top Ten. Auch die Rennsimulationen verliefen vielversprechend.
Umso größer war die Enttäuschung nach dem ersten Qualifying, in dem es nicht gelang, das optimale Arbeitsfenster für die Reifen zu treffen. Starker Regen sorgte kurz vor dem Start des Samstagsrennens dann für ganz andere Bedingungen, mit denen Mirko Bortolotti und Nicki Thiim gut zurechtkamen. Beide ABT Piloten hatten Top-Ten-Platzierungen im Visier. Ein technischer Defekt an einem Schlagschrauber sorgte jedoch für großen Zeitverlust bei den Boxenstopps und zementierte die Plätze 15 und 16.
Am Sonntag gelang Mirko Bortolotti mit Startplatz sechs seine bisher beste Qualifying-Performance der Saison. Doch wieder erlebte das Team eine große Enttäuschung: Nicki Thiim fing sich bei einer Berührung kurz nach seinem Boxenstopp einen Reifenschaden ein, der unmittelbar zum Ausfall führte. Nur zwei Runden später rutschte sein Teamkollege an der schnellsten Stelle des Sachsenrings bei rund 255 km/h in Folge einer gebrochenen vorderen linken Bremsscheibe von der Strecke. Der Italiener hatte Glück im Unglück und überstand den Highspeed-Abflug ins Kiesbett unverletzt. Auch sein Auto wurde nur leicht beschädigt.
„Leider war es für uns wieder ein Wochenende zum Abhaken“, so die Bilanz von ABT Motorsportdirektor Martin Tomczyk. „Wir hatten einfach wieder unheimlich viel Pech. Erfreulich ist, dass wir von Samstag auf Sonntag einen guten Schritt gemacht haben und vor allem Mirko eine starke Qualifying-Performance zeigen konnte. Das werden wir nun zuhause analysieren und die Erkenntnisse mit zum Red Bull Ring nehmen.“
„Am Freitag konnten wir die positiven Ergebnisse vom Test zwar bestätigen“, sagte Mirko Bortolotti. „Leider haben wir im Qualifying am Samstag die Reifen aber nicht ins richtige Arbeitsfenster bekommen. Am Sonntag hat das besser funktioniert. Im Rennen ist dann vorne links die Bremsscheibe explodiert, was zum frühzeitigen Aus geführt hat. Somit konnten wir eine vielversprechende Anfangsphase nicht in ein positives Ergebnis ummünzen.“
„Ich weiß wirklich nicht, womit wir das verdient haben“, sagte Nicki Thiim. „Ich war in beiden Rennen gut unterwegs und lag jeweils in einer aussichtsreichen Position. Am Samstag dann das Pech mit dem defekten Schlagschrauber, am Sonntag typisches hartes Racing, bei dem ich am rechten Hinterrad getroffen wurde und der Reifen aufgeschlitzt wurde. Es ist einfach unglaublich, wieviel Pech wir dieses Jahr haben. Aber ich bleibe positiv und freue mich schon auf unser Heimrennen am Red Bull Ring.“