Reifenschlacht in Assen

Spektakuläre DTM-Premiere im niederländischen Assen: Nach der Regenschlacht am Samstag erlebten die Zuschauer auf dem berühmten TT Circuit am Sonntag auf trockener Strecke einen irren Reifenkrimi. Nico Müller gelang es dabei mit Platz drei aufs Podium zu kommen.

Schon im Freien Training am Freitag hatte sich abgezeichnet, dass die Reifen in Assen auf trockener Strecke extremen Belastungen ausgesetzt sind.

Am Samstag machte starker Regen das erste DTM-Rennen in der „Cathedral of Speed“ vor allem in der Anfangsphase zu einer tückischen Angelegenheit. „Wir hatten an vielen Stellen Aquaplaning. Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten“, sagte Nico Müller vom Audi Sport Team Abt Sportsline, der sich in den ersten zehn Runden vom sechsten Startplatz auf Position drei nach vorn kämpfte und am Ende zweiter wurde. „Dabei habe ich etwas zu viel Zeit auf die Führenden verloren.“

Müller wechselte erst kurz vor Rennende die Reifen und behauptete beim Boxenstopp den ersten Platz vor Marco Wittmann (BMW) und René Rast, die sich vom Start weg ein Duell um die Führung geliefert hatten. „Leider hat es etwas länger als erhofft gedauert, die kalten neuen Regenreifen zum Arbeiten zu bringen, deshalb ist Marco an mir vorbeigekommen“, sagte Müller. „Er hat heute verdient gewonnen.“

Am Sonntag sicherte sich Nico Müller den dritten Platz. Der Schweizer verlor bei seinem Boxenstopp durch ein Problem am Schlagschrauber viel Zeit und musste am Ende wegen eines sich anbahnenden Reifenschadens im Kampf um Platz zwei das Tempo drosseln. „Ein Hinterreifen verlor bereits Luft, sonst hätte ich Marco (Wittmann) noch attackieren können“, sagte Müller. „Ich habe am Anfang hinter den anderen Autos meine Reifen etwas überstrapaziert. Deshalb bin ich früher an die Box gekommen und hatte einen langen zweiten Stint vor mir. Es war extrem schwierig, die Reifen am Leben zu halten. Am Ende wurde es richtig eng. Mit zwei Podiums an diesem Wochenende bin ich sehr zufrieden.“

Robin Frijns kam mit Platz sechs in die Punkteränge.

„In diesem Rennen ist unglaublich viel passiert“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. „Ich freue mich sehr für Mike und Nico, der am Ende auch noch einen Reifenschaden hatte. Es war ein fantastisches Rennen vor einer tollen Kulisse. Ich glaube, die Fans haben heute ein richtiges Spektakel gesehen. Wir kommen auf jeden Fall sehr gerne wieder zurück nach Assen – nicht nur wegen des starken Ergebnisses heute.“

In der Fahrerwertung führt René Rast mit 158 Punkten vor Nico Müller (136) und Marco Wittmann (118), der am Sonntag als einziger BMW-Pilot Punkte holte. In der Teamwertung liegt das Audi Sport Team Abt Sportsline auf Rang zwei hinter Audi Sport Team Rosberg.

Weiter geht es in der DTM am 10. und 11. August in Brands Hatch. Der Traditionskurs vor den Toren Londons gilt als anspruchsvollste Rennstrecke des Jahres, auf die sich alle Audi-Piloten schon jetzt freuen.

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