Formel E: Ein Paris ePrix zum Vergessen

Beim ePrix im Herzen von Paris hat ABT Schaeffler Audi Sport einen Tag zum Vergessen erlebt: Nach zuletzt drei Podiumsplätzen hintereinander blieb das Team zum ersten Mal seit Mai 2015 an einem Renntag der Formel E ohne Punkte.

Beim ePrix im Herzen von Paris hat ABT Schaeffler Audi Sport einen Tag zum Vergessen erlebt: Nach zuletzt drei Podiumsplätzen hintereinander blieb das Team zum ersten Mal seit Mai 2015 an einem Renntag der Formel E ohne Punkte. Schon in drei Wochen steigen in Berlin die Heimrennen der Mannschaft und damit die Chance auf eine schnelle Wiedergutmachung.

„Abhaken und nach vorn schauen.“ So knapp fällt das Fazit von Vizechampion Lucas di Grassi aus, der als Tabellenzweiter und Vorjahressieger von Paris vorzeitig ausfiel, ohne Punkte blieb und mit ansehen musste, wie Sieger Sébastien Buemi in der Gesamtwertung weiter Boden gutmachte. Nach der ersten Saisonhälfte hat der Brasilianer jetzt 43 Zähler Rückstand.

Nach einem schwierigen Qualifying nur von Platz 13 gestartet, war Lucas di Grassi in der 16. Runde in eine Kollision mit einem Konkurrenten verwickelt und verlor einige Positionen. Anschließend schickte ihn sein Team nach dem obligatorischen Boxenstopp mit Autowechsel zu früh auf die Strecke, was dem Südamerikaner eine Durchfahrtstrafe einbrachte. Auf der Jagd nach der schnellsten Rennrunde touchierte di Grassi schließlich die Mauer und musste vorzeitig aufgeben – seine erste „Nullnummer“ in dieser Saison.

„Das war heute ein absoluter Tag zum Vergessen: Alles, was bei mir und bei dem Team schiefgehen konnte, ist schiefgegangen“, sagt Lucas di Grassi. „Natürlich steht jetzt eine anständige Analyse an. Aber dann schütteln wir uns kurz, nehmen den Kopf wieder hoch und greifen erneut an. Unser Heimspiel mit zwei Rennen in Deutschland steht auf dem Programm. Unser Ziel ist es, noch stärker zurückzukommen. Dass wir das können, haben wir schon mehr als einmal bewiesen.“

Einer der heimlichen Stars des zweiten ePrix in Paris, der erneut vor vollen Rängen und einer beeindruckenden Kulisse ausgetragen wurde, war Daniel Abt – bis wenige Meter vor der Ziellinie. Der Deutsche kämpfte sich mit tollen Überholmanövern vom 16. Startplatz bis auf Rang sechs nach vorn, bevor ein Fehler im Batterie-Management-System (BMS) das Auto eine halbe Runde vor dem Ziel hinter dem Safety-Car zum Stehen brachte. Es wäre für Abt das fünfte Top-Sieben-Ergebnis in Folge gewesen. „Ich habe ja schon einiges erlebt, aber heute konnte ich es nicht glauben: Ich hatte ein tolles Rennen, habe zehn Positionen gutgemacht und die schwarz-weiße Flagge schon fast gesehen – das war ein bitterer Moment.“

Verständlich, dass Teamchef Hans-Jürgen Abt nach dem Rennen Aufbauarbeit bei seinen beiden Piloten leisten musste. „Natürlich sind wir im ersten Moment alle niedergeschlagen – die Fahrer ebenso wie alle Ingenieure und Mechaniker. Aber wir hatten schon viele tolle Erfolge und werden auch einen Rückschlag wie heute wegstecken. Ich hoffe, dass wir jetzt das gesamte Pech für diese Saison aufgebraucht haben und schon bald zurückschlagen.“

Nächste Station auf der Welttournee der Formel E ist das Heimspiel von ABT Schaeffler Audi Sport in Berlin. Der Auftritt auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof ist ein sogenannter „Double-Header“: Die Fans erleben Samstag und Sonntag zwei identische Renntage mit freiem Training, Qualifying und Rennen. Lucas di Grassi und ABT Schaeffler Audi Sport liegen weiter auf dem zweiten Platz in der Fahrer- und Teamwertung. In Berlin werden inklusive Zusatzpunkte 58 Punkte vergeben.

Der siebte von zwölf Saisonläufen beginnt am 10. Juni um 16 Uhr und wird in Deutschland live von DMAX übertragen, genau wie das achte Rennen, das am 11. Juni ebenfalls um 16 Uhr startet.

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